Die vergessene Wunderwaffe... HYDROLATE

Hast du schon einmal ein reines Hydrolat als Gesichtswasser verwendet? Falls nicht wird es höchste Zeit, denn Hydrolate kombiniert mit Aloe Vera oder Glycerin reinigen die Haut sanft am Morgen und am Abend ohne die Haut auszutrocknen. Außerdem haben sie durch ihren Duft einen tollen Frischeeffekt.

Herstellung von Hydrolaten

Schon früher wurden Kräuter und Pflanzen destilliert, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu extrahieren. Beim Destillieren werden meist frische Blüten, Blätter und Baumrinden verwendet, die in ein Destillationsgefäß gegeben werden. Hier gibt es zwei Verfahrensweisen. Entweder werden die Pflanzenteile mit Wasser vermischt, erhitzt und der dann entstehende Wasserdampf aufgefangen. Oder die Pflanzenteile werden in einem sogenannten Aromakorb eingefüllt, darunter liegendes Wasser erhitzt und der Dampf, der durch den Aromakorb hindurch aufsteigt und so Stoffe aus den Pflanzenteilen löst, aufgefangen. In beiden Fällen wird der mit Pflanzenstoffen bereicherte Wasserdampf über ein ausgehendes Rohr zum Kondensieren gebracht und die entstehende Flüssigkeit in einem weiteren Gefäß gesammelt.

Die entstandene Flüssigkeit besteht aus zwei Teilen. Dem wässrigen “Hydrolat” und dem ätherischen Öl. Das Hydrolat wurde lange Zeit beim Destillationsvorgang als “Nebenprodukt” deklariert. Denn in erster Linie hatten es die Destillateure auf die teureren ätherischen Öle abgesehen, die nach dem Destilliervorgang oben auf dem Pflanzenwasser schwimmen und abgeschöpft werden können. Lange Zeit wurden deshalb Hydrolate unbeachtet entsorgt. Bis ihre Wirkungskraft wieder bekannter wurde.

Einsatz von Hydrolaten

So wie die ätherischen Öle viele pflegenden und heilenden Wirkungen haben, sind während der Destillation auch auf das Pflanzenwasser wertvolle Inhaltsstoffe übergegangen. Zwar in geringerer Konzentration, denn ein geringer Anteil ätherischen Öls bleibt an den Wassermolekülen der Hydrolate gebunden. Daher können Hydrolate im Gegensatz zu ätherischen Ölen unverdünnt benutzt werden. Ätherische Öle hingegen sollten in der Regel nicht unverdünnt verwendet werden. Da die Wirkstoffe sehr konzentriert sind, können sie Irritationen und Reizungen auf der Haut hervorrufen.

Hydrolate werden für Gesichtswasser, Cremes oder Duschgele und sogar beim Kochen verwendet. Eine Übersicht vieler Hydrolate (aber lange nicht aller) findest du auf meiner Website hier:

Erfahre hier mehr zu einzelnen vorgestellten Hydrolaten, ihrer Wirkung und Eignung für bestimmte Hauttypen und Hautprobleme.

 

Wirkungsweise von Hydrolaten

Hydrolate haben sehr vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Sie können bei akuten Hautproblemen wie Akne und Couperose/Rosazea unterstützen, helfen bei fettiger oder irritierter Haut und auch bei kleinen Hautverletzungen wie leichten Schnitten oder Schürfwunden. Aber auch ohne Hautprobleme lassen sich Hydrolate super verwenden, da sie erfrischend sind und nach Belieben mit wenigen Tropfen ätherischen Öls noch intensiver beduftet werden können.

Tipp für den Sommer: Ein einfacher Frischekick an heißen Sommertagen ist zum Beispiel ein beliebiges Hydrolat mit wenigen Tropfen ätherischen Pfefferminzöls oder Zitronenöls zu mischen. Einfach in eine Sprayflasche geben und die Haut damit besprühen. Pfefferminzöl wirkt leicht kühlend und fühlt sich auf der Haut herrlich an.

Hydrolate wirken auf unterschiedliche Weisen auf unsere Haut und unseren Körper.

  • adstringierend: sie können bewirken, dass sich die Poren zusammenziehen und ein feineres Hautbild ergeben

  • Rötungen/Irritationen mildern: einige Hydrolate weisen hautberuhigende Inhaltsstoffe auf

  • klärend & entzündungshemmend: sie können antibakteriell/antiviral/antifungal wirken und die Haut von Erregern befreien, die Hautunreinheiten verursachen

  • durchblutungsfördernd: einige Hydrolate beinhalten Stoffe, die mit bestimmten Rezeptoren der Hautschicht interagieren und so den Anstoß zur Durchblutung geben

  • stimmungsbeeinflussende Wirkungen: einige Hydrolate werden als schlaffördernd, stimmungsaufhellend oder belebend beschrieben

Duft von Hydrolaten

Durch den geringen Anteil an ätherischem Öl, besitzen viele Hydrolate einen charakteristischen Geruch. Über blumig bis krautig, würzig, mentholig, zitrusartig ist alles vertreten. Versetzt mit anderen bestimmten ätherischen Ölen in geringster Dosierung können diese Eigendüfte hervorgehoben, ergänzt oder übertönt werden. Bekannte Kombinationen sind u.a. Lavendel-Pfefferminz, Lavendel-Mandarine, Rosmarin-Grapefruit, Palmarosa-Geranium oder Zitrone-Bergamotte. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Wenn du nun Lust bekommen hast Hydrolate auszuprobieren, schaue dich gern in meinen DIY-Rezepten um. Du findest zb Rezepte für Gesichtswasser oder einen Make-Up Entferner, für deren Rezeptur ich Hydrolate verwende.

♡♡♡

Zurück
Zurück

Mein erstes Mal Naturseife sieden

Weiter
Weiter

Das Märchen vom Säureschutzmantel der Haut?