5 Haarpflege-tipps für weniger Haarbruch und Spliss

Brechen deine Haare ab und du weißt nicht warum? Das kann vielfältige Ursachen haben. Vor allem intensives Haarefärben und tägliche Hitze-Styling-Tools trocknen das Haar aus und machen es porös. Um schädigenden Einflüssen entgegenzuwirken, gibt es einige leicht umzusetzende Tipps, die dein Haar vor Haarbruch und Spliss schützen. Hier stelle ich dir meine Lieblingstipps vor.

 
 

Deine Haare während des Schlafens schützen

Dies ist in meinen Augen eine der effektivsten Umstellungen, die du für deine Haargesundheit machen kannst. Während wir schlafen sind unsere Haare auf dem Kopfkissen ständiger Reibung ausgesetzt, da wir uns im Schlaf bewegen. Durch die Reibung der Haare auf normalen Baumwollbezügen, wird die Haarstruktur aufgeraut. Als Folge verknoten die Haare und sehen morgens struppig und verzaust aus. Zudem brechen die Haare durch die mechanische Belastung schneller ab.

Seiden-, Satin- und Bambuskopfkissenbezüge haben gegenüber Baumwolle eine glatte Oberfläche. Das Garn, mit dem sie hergestellt werden bzw. bei Satin die Webart, sorgt für eine glatte Oberfläche des Stoffes, sodass die Reibung der Haare auf dem Stoff um ein vielfaches geringer ist. Die Haare gleiten eher auf dem Stoff entlang. So wird ein Verknoten und Abbrechen verhindert.

Natürlich kannst du auch eine Seiden- bzw. Satinschlafmütze (Bonnett) verwenden. Diese hat denselben Effekt wie der Kopfkissenbezug, da die Haare während des Schlafens in dem glatten Stoff der Haube vor Reibung geschützt sind. Falls du jedoch nicht mit einer Kopfbedeckung schlafen möchtest, kann einer der oben genannten Kopfkissenbezüge die bessere Lösung für dich sein.

Auch ein locker geflochtener Zopf schützt deine lange Haare schon vor zu viel Reibung auf Baumwollkopfkissenbezügen. Da die meisten Haare im Zopf vor Reibung geschützt sind, ist auch das eine (kostengünstige) Alternative. Ein bisschen Reibung entsteht jedoch, da die äußeren Haare des Zopfes auf dem Kopfkissen reiben. Ein Verknoten ist allerdings ausgeschlossen ;)

Mikrofaserturban für nasse Haare

Ich bin nach anfänglicher Skepsis mittlerweile sehr von Mikrofasertüchern bzw. -turbanen überzeugt. Es hat lange gedauert bis ich mir überhaupt einen Microfaserturban gekauft habe, da ich zuerst dachte, dass das Quatsch ist. Aber seitdem ich einen besitze, gebe ich diesen nicht wieder her und er begleitet mich praktischerweise auch in jeden Urlaub. Mit dem Microfaserturban sind meine Haare nach dem Waschen weniger verknotet, schneller trocken und fühlen sich später weniger ausgetrocknet an. Das liegt daran, dass auch hier die Oberfläche des Microfaserstoffes glatter ist als die von Baumwollhandtüchern und somit die Haaroberfläche beim Kontakt nicht aufraut sondern glatt bleibt. So werden Haarbruch und Spliss minimiert. Ein weiterer toller Effekt ist, dass Microfaser saugfähiger als Baumwolle ist und die Haare somit spürbar schneller trocken werden. Der Microfaserturban nimmt das Wasser aus den nassen Haaren schneller auf. Für mich top!

Haaretrocknen: 80% an der Luft trocknen lassen, dann föhnen

Es ist kein Geheimnis mehr, dass Hitze die Haare austrocknet, weil es die äußere Haarschicht (Cuticulla, siehe Abbildung) angreift bzw. aufbricht und so Spliss begünstigt. Laut einer mittlerweile oft zitierten koreanischen Studie aus 2011, greift jedoch auch dauerhaftes 100%iges an der Luft trocknen die Haare an. Laut der Studie, in der verschiedene Haartrocknungstechniken verglichen wurden, quellen die Haare in nassem Zustand auf. Bleiben die Haare zu lange nass bzw. feucht wird die Haarmembran von innen heraus geschädigt. Durch den Druck des aufgequollenen Haares wurden die inneren Schichten des Haares (Cortex) aufgebrochen und machten das Haar so von innen heraus porös.
Außerdem werden glatte und wellige Haare durch das Lufttrocknen meist frizzy. Was also tun?

Mein Tipp ist, die Haare nach der Wäsche in einem Microfaserturban für ca. 15-20 Minuten zu wickeln und sie danach an der Luft weiter trocknen zu lassen bis sie ca. 80% trocken sind. Die restlichen 20% unter Verwendung von Hitzeschutz mit geringer bis mittlerer Föhnhitze trocknen (ein Mindestabstand von 15 cm vom Föhn zum Haar ist nötig, mehr ist besser). Die Haare sollten am Ende nicht länger als 1 Stunde am Stück nass/feucht sein, damit die aufgequollene Zellmembran keine Schäden nimmt. Am Ende des Trocknens noch wenige Tropfen Haaröl in die Längen einarbeiten, um die Haarschicht zu “versiegeln”, d.h. dass die Feuchtigkeit besser im Haar gespeichert bleibt und die Haare einen schönen Glanz erhalten.

Für alle Haartypen gilt dieser Tipp jedoch nicht unbedingt. Lockige Haartypen und afro-lockige Haare profitieren aufgrund ihrer Haarstruktur mehr vom Luftrocknen oder Trocknen im Diffusor (auch nur mit wenig Hitze).

Aufbau des Haarschafts

 

Alle 3 Schichten enthalten Keratin
Medulla (Mark): das Innere des Haarschafts
Cortex (Rinde): Faserschicht, dickste Schicht, hier werden Farbe, Festigkeit und Elastizität des Haars bestimmt, hier kann Keratin Wasser aufnehmen und so dem Haar Feuchtigkeit spenden, ist sie gesund gewährt die Faserschicht unserem Haar Elastizität und Stärke gegen Bruch
Cuticulla (Schuppenschicht): äußerste Schicht des Haarschafts, schützende Funktion vor Umwelteinflüssen

Richtiges Haarebürsten: behutsam besonders bei nassem Haar

Dieser Punkt wird oft übersehen, ist meiner Erfahrung nach aber ziemlich wichtig, um unnötigen Haarbruch zu vermeiden. Die Haare sollten in nassem sowie trockenem Zustand immer behutsam gebürstet werden, damit sie nicht überdehnt werden und reißen. Vor allem in nassem Zustand sind unsere Haare extrem empfindlich und leicht zu schädigen. Daher kann gerne mehr conditioned werden oder Leave-In Produkte verwendet werden, die ein Entwirren der Haare erleichtern. Mit einem Tangle Teezer oder einer Paddle Brush mit Holzborsten lassen sich nasse Haare ebenfalls leichter entwirren. Die Haare werden am besten von den Haarspitzen beginnend gebürstet, um verknotete Partien nicht überzustrapazieren. Dann arbeitet man sich mit dem Bürsten vorsichtig Stück für Stück von unten nach oben zum Haaransatz vor.

Ein übermäßiges häufiges Bürsten am Tag ist für die Haare auch eine größere Belastung als Entlastung, versuche daher deine Haare so wenig wie möglich am Tag zu bürsten. Wenn du sie dann bürstest, kannst du gern viele Bürstenstriche machen, um den Haartalg von der Kopfhaut/ Haaransatz in die Längen zu verteilen. Am besten gelingt dies mit einer Wildschweinborstenbürste, da diese den Haartalg gut aufnimmt. Das Verteilen des eigenen Haartalgs macht die Haarlängen widerstandsfähiger, entfettet den Ansatz und kurbelt die Durchblutung der Kopfhaut an.

Lockere Haarstyles und Seiden-Scrunchies

Strenge Haarstyles wie z.B. den Sleek High Pony, den Sleek Bun und zu feste Haargummis und -spangen, vor allem mit Elementen aus Edelstahl, ziehen an den Haaren und begünstigen so Haarbruch und Haarausfall. Besser ist es die Haare locker zu stylen und z.B. Haarklammern in diversen Größen und Seiden- oder Satin-Scrunchies zu benutzen. So werden die Haarlängen und Haarwurzeln nicht unnötig strapaziert. Super sind auch Frisuren mit Haartüchern, da diese die Haare noch teilweise vor Sonneneinstrahlung schützen.

Ich hoffe diese Tipps helfen dir, deine Haarschäden zu minimieren und gesünder aussehendes Haar zu erreichen!

♡♡♡

Zurück
Zurück

5 Haarpflege-tipps für mehr Haarwachstum

Weiter
Weiter

Meine erste Flüssigseife - Cold-Process Verfahren (CP)