Wunderwaffe ätherisches Rosmarinöl bei Haarwachstum und fettiger Haut

Rosmarin ist nicht nur ein Kraut, das in der Küche verwendet werden kann. Dank einer Vielzahl von tollen Inhaltsstoffen für die Haut- und Haarpflege, ist das ätherische Rosmarinöl vielseitig und gern eingesetzt in Kosmetikprodukten. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir den Rosmarin genauer vor und gebe dir Tipps und Rezepte zur Anwendung Zuhause.

 

Herkunft des Rosmarins

Der Rosmarin ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze, die in am besten in warmen eher trockenen Gebieten wie dem Mittelmeerraum wächst. Heutzutage ist sie aber auch an vielen anderen Orten zu finden wie z.B. an sonnigen Orten in deutschen Gärten. Bei meinen Eltern in Hamburg ist sie im Garten schon zu großen Büschen herangewachsen. Das zeigt die Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit des Rosmarin. Während der Blütezeit von März bis Mai ist es ein wahrer Bienenmagnet und duftet das ganze Jahr über herrlich.


Eigenschaften ätherisches Rosmarinöl

Ätherisches Rosmarinöl gibt es in verschiedenen sogenannten “Chemotypen”. Diese Chemotypen unterscheiden sich aufgrund des Standorts oder Anbaus in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Die relevantesten Chemotypen sind Rosmarin-Verbenon, Rosmarin-Kampfer oder -Campher und Rosmarin-Cineol.

Rosmarin Verbenon - Rosmarinus officinalis ct verbenone

Chemotyp: alpha-Pinen (Monoterpen), Bornylacetat (Terpen), Verbenon (Keton)
Verwendeter Pflanzenteil: blühende Spitzen
Duft: krautig, blumig, fein, frisch, mild
Eigenschaften: entgiftend, entschlackend, stärkend, reinigend, regenerierend, ausgleichend z.B. auf den Progesteron Hormonhaushalt, antiviral
Einsatz: Stärkung der Psyche (Stress/ Verspannung/ mentale Müdigkeit), Entgiftung/ Entschlackung, Wechseljahre, Hautreinigung
Kontraindikation: Dieses Öl enthält Ketone, die ein neurotoxisches und abortives Risiko darstellen.  Nicht anwenden während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 7 Jahren, Epileptikern und empfindlichen älteren Menschen.

Rosmarin Campher - Rosmarinus officinalis L. camphoriferum

Chemotyp: alpha-Pinen (Monoterpen), 1,8-Cineol (Monoterpen), campher
Verwendeter Pflanzenteil: Zweig
Duft: aromatisch, würzig, frisch, kampferartig, medizinisch
Eigenschaften: konzentrationsfördernd, durchblutungsfördernd, belebend, entzündungshemmend, antirheumatisch, schmerzstillend, schleimlösend
Einsatz: Raumbeduftung, Befreiung der Atemwege (Bronchitis, Sinusitis), Massageöl bei Muskelverspannung, Gelenkprobleme, Krämpfe, Menstruationsbeschwerden
Kontraindikation: Nicht geeignet während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern unter 7 Jahren, Epileptikern und empfindlichen älteren Menschen. Dieses Öl enthält Ketone, die ein neurotoxisches und abortives Risiko darstellen.

Rosmarin Cineol - Rosmarinus officinalis ct. cineole

Chemotyp: 1,8-Cineol (Monoterpen), campher
Verwendeter Pflanzenteil: Zweig
Duft: aromatisch, frisch, kräftig, leichte Kampfernote
Eigenschaften: antibakteriell, antiviral, antifungizid, stimuliert die Kopfhaut, reinigend, revitalisierend, schmerzstillend, schleimlösend
Einsatz: Befreiung der Atemwege (Bronchitis, Sinusitis), Haarwachstum, Hautreinigung
Kontraindikation: Nicht anwenden während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 6 Jahren. Nicht empfohlen für Personen mit Epilepsierisiko. Nicht empfohlen für Asthmatiker (insbesondere zur Inhalation oder Diffusion).

Das ätherische Öl aus Rosmarin-Cineol ist das, welches klassischerweise in der Kosmetik verwendet wird. Dieses ätherische Rosmarinöl reinigt die fettige Haut und Kopfhaut und stimuliert das Haarwachstum. Das Haarwachstum wird durch die durchblutungsfördernde Wirkung von 1,8-Cineol auf die Haarwurzeln erreicht.


Anwendung ätherisches Rosmarinöl

Rezepte Haare

1.) Scalp Oil für Haarwachstum aus der montrésor Haar-Rezeptbibliothek:

Rezept stimulierendes Scalp Oil/ Haaröl mit ätherischen Ölen für mehr Haarwachstum

Unter dem Link findest du das ausführlich beschriebene Rezept mit Zutaten, Herstellungsschritten und Anmerkungen.


2.) stärkendes Haarölbad:

Mische 1 EL flüssiges (lauwarmes nicht mehr heißes) natives Kokosöl mit 2 Tropen ätherischem Rosmarin-Verbenon Öl und 2 Tropen ätherischem Ylang Ylang Öl. Massiere eine Hälfte gründlich in kreisenden Bewegungen in die Kopfhaut ein und die andere Hälfte vorsichtig in deine Haarlängen. Lasse dieses Haarölbad am besten 1 Stunde einwirken. Um die Haare zu schützen und den Pflegeeffekt zu erhöhen kannst du Frischhaltefolie um die Haare wickeln. Wasche das Öl mit einem milden Shampoo aus. Sollte dein Haar Kokosöl nicht vertragen bieten sich auch Arganöl oder Macadamianussöl für dieses Haarölbad an.

Diese Technik der Haarpflege soll helfen die Kopfhaut zu pflegen und zu beruhigen, geschädigte Haare zu reparieren und dem Haar Glanz sowie Feuchtigkeit zu verleihen. Es kann sein, dass dein Haar mehr oder weniger Öl in der Pflege benötigt/ verträgt und dies kann sich auch je nach Zustand der Haare von Zeit zu Zeit ändern. Passe daher die Menge gern an die Bedürfnisse deiner Haare an.

Sollten deine Haare sehr schlapp nach diesem Haarölbad sein, kann es sein, dass sie mit Feuchtigkeit überpflegt sind und wieder etwas mehr Proteine in Form einer Haarmaske benötigen (z.B. mit Reisprotein, Weizenprotein oder Erbsenprotein).


3.) fettige Kopfhaut:

Einfach 2 Tropfen ätherisches Rosmarin-Cineol Öl zum Kleks Shampoo in deiner Hand dazugeben. In der Hand aufschäumen und sanft sowie gründlich in die Kopfhaut einmassieren. Mit der weiteren Haarwaschroutine fortfahren.


Rezepte Haut


1.) Gesichtswasser für fettige Haut:

Ersetze in diesem Rezept aus der montrésor Gesicht-Rezeptbibliothek einfach das Rosenhydrolat durch Rosmarinhydrolat (destilliertes Rosmarinwasser)

Rezept Gesichtswasser Rosenhydrolat für mehr Feuchtigkeit

Hydrolat und ätherisches Öl entstehen im selben Herstellungsschritt. Daher sind im Rosmarinhydrolat auch kleine Mengen von ätherischem Rosmarinöl enthalten. Diese Menge reicht für das Gesichtswasser aus, um eine positive Wirkung auf fettige Haut bei regelmäßiger Anwendung zu haben.

2.) reinigende Gesichtsmaske

Mische in einer kleinen Schüssel 2 EL grüne Tonerde (Montmorillonite), 1 TL Schwarzkümmelöl, 2 Tropfen ätherisches Rosmarin-Verbenon Öl und 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl (Tea Tree). Diese Mischung sollte eine gut aufzutragende Paste ergeben. Sollte sie zu flüssig sein, gebe noch etwas Tonerde hinzu. Sollte sie zu dick sein, gebe noch etwas Schwarzkümmelöl hinzu. Trage die Maske mit einem Maskenpinsel auf die gereinigte Haut auf (Gesicht, Hals, Dekolleté) und lasse sie 10 Minuten einwirken. Nach der Einwirkzeit gründlich mit lauwarmem Wasser abwaschen und eine Feuchtigkeitspflege auftragen. Die angerührte Maske sollte am selben Tag verbraucht werden.

Die grüne Tonerde absorbiert überschüssigen Talg und Schmutzpartikel, das Schwarzkümmelöl wirkt reinigend (u.a. gegen Mitesser) und regenerierend, Rosmarin-Verbenon Öl und Teebaumöl wirken ebenfalls reinigend und ausgleichend. Die Gesichtsmaske kann 1-2 Mal pro Woche angewandt werden.

 

Wenn du mehr über Pflanzenöle und Pflanzenwasser erfahren möchtest, um dir deine eigene auf die Bedürfnisse deiner Haut zugeschnittene Kosmetik herzustellen, dann empfehle ich dir die Seiten Hydrolate, Pflanzenöle und Basiswissen (zur Kosmetikherstellung) weiterzulesen.

In meiner Rezeptbibliothek findest du außerdem viele weitere Rezepte für Naturkosmetik-Einsteiger und -Fortgeschrittene.

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Weiterführende Quellen zum Nachlesen:

Buch “Ätherische Öle” von Maria M. Kettenring
Buch “Das große Buch der Pflanzenwässer” von Susanne Fischer-Rizzi
Buch “Mon Guide Pratique Huiles Essentielles” von Aroma-Zone

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